Verletzlichkeit

Verletzlichkeit

Deine Verletzlichkeit ist ein großes Geschenk
für die, die dich sehen dürfen; deshalb bedenk‘:

Die Stärke, emotional verletzlich zu sein,
lässt deine Liebsten wachen – sie behandeln dich fein.
Ihre liebenden Taten, die dich aufbauen,
schaffen tiefe Bindung und inniges Vertrauen.
Sie sind wie die Sterne an dem Himmel,
die hell leuchten in deiner Nacht,
indem sie dich halten – du wirst liebevoll von ihnen bewacht.
Sie schützen dein Heiligtum, schützen dein Wesen,
vertrau dich an – trau dir zu, Verletzlichkeit zu wählen.
Und Schritt für Schritt wirst du dir dessen bewusst:

Herzöffner sind ein tiefer Genuss.

Während du dich in tiefen Zeiten vertrauensvoll an sie bindest.
Was gibt es Schöneres, als Liebe in deinen Liebsten zu finden?

Von Händen und Füßen

Von Händen und Füßen

Dann trefft ihr euch – ihr, die schon Depressionen hattet –
und gebt 150%, um euch eine gute Zeit zu machen.
Ihr feiert, als würd‘ es kein Morgen mehr geben,
weil ihr wisst, wie es sich anfühlt, als wär‘ man kaum mehr am Leben.

Ihr eskaliert und tanzt euch die Seele aus dem Leib,
um vollkommen im Hier und Jetzt zu sein,
um Leid zu vergessen und Erinnerungen zu kreieren
und eine lästige Krankheit wieder zu sedieren.

Am Tag danach erinnert euer Gewissen daran,
es gibt gesündere Wege an die Zufriedenheit heran.
Eure Füße tanzen weiter, Hände greifen ins Leere,
bis das Leben sich entscheidet: »Euch werde ich lehren.«

Es zeigt euch, manchmal braucht es ein wenig Glück,
und schon ist die Welt ins rechte Licht gerückt.
Mit offenem Herz und wachem Geist
kommt der richtige Ort und auch die richtige Zeit.

Ihr folgt dem Rat, findet ein zufriedenes Leben,
in dem ihr euch entscheidet, Verantwortung zu übernehmen.
Ihr habt gelernt, Selbstverantwortung beginnt,
wo man auch den Anteil einer Krankheit annimmt.

Ihr trefft euch weiter und liebt euch noch immer –
doch das Bedürfnis nach dem Feiern wurde weitaus geringer.
Ihr seid bei euch und passt gut auf euch auf. Das Leben lächelt zufrieden –
mit Händen und Füßen habt ihr es geschafft eure Krankheit zu besiegen.

Depressionskandidatin

Depressionskandidatin

Gerade kann sie keine Verantwortung tragen. Weinend kratzt der Füller auf dem Papier – hinterlässt Phrasen der erkrankten Seele, die unerhört im Raum steht. Ihr Körper ist gegen ihren Willen vereinnahmt, Selbstzweifel überschwemmen ihre Gedanken und berauben sie des hoffnungsvollen Blicks in eine Zukunft. Unliebsam wird sie in die Tiefe gezogen, während da kein anderer Wunsch ist, als trotz ihrer Krankheit geliebt zu werden.
Da schießt ihr der Gedanke durch den Kopf: Ich bin nicht alleine.
Vertrauen, aufgefangen zu werden und Mut, sich zu öffnen, tun sich ihr auf. Wo sie sich auf die Lippen biss, unterdrückte Tränen weinte und sich von Trostlosigkeit umschlungen wiederfand, öffnet sie WhatsApp und schreibt:

»In mir treibt heute die Depression ihr Unwesen. Ich würde mich freuen dich zu sehen.«

Etwas später steht ihre Freundin mit innigen Umarmungen und einem offenen Ohr vor ihrer Tür. Mitgefühl und Herzlichkeit stehen ihr gegenüber, während sie sie in ihr Haus einlässt.
Plötzlich sind da Menschen, denen sie ihre Gefühlsfarben zeigt, plötzlich sind da Menschen, die sie zu lieben beginnt.
Und ihre Freundin fühlt mit, mit ihrer Scham, ihrer Trauer, ihrer Angst, umarmt sie und schenkt ihr die vermisste trostspendenden Hände, die sie nicht gewohnt war.

Das kleine Wir

Das kleine Wir

Der Blick aufs Selbst ist reflektiert:
Das Mädchen erstarrt, dissoziiert;
überlebt, indem es anteiliges Bewusstsein isoliert.
Die Jugendliche beschwert sich und rebelliert;
reißt aus, lenkt sich ab, während sie ihre Gesundheit riskiert.
Doch die Erwachsene begreift – beginnt zu kombinieren –
wie man bewältigt, Verdrängtes zu rekapitulieren,
um selbstaufmerksam, heilend, zu registrieren:
Es geht darum, besser als die Eltern zu agieren
und sich nicht für Neurodiversität zu genieren.
Sie hilft sich selbst, beginnt Vertraute zu involvieren
und eine bessere Zukunft zu kreieren.

In der Zukunft findet sie mit etwas Glück
schon bald in ihre Heimat zurück.
Dort warten Gesundheit und die richtigen Leute,
sowie die Leidenschaft, die ihr ihr Leben bedeutet.
Wegen ihr stauten sich Tränen in ihren Augen an,
als sie über ein Kinderbuch gebeugt in der Buchhandlung stand.
In ihren Händen lag »Das kleine Wir«
unvermittelt präsentierte es ihr,
dass es für Wir’s so etwas wie ein Jenseits gab –
auch für Familien, die des Scheins nach außen einmal eine waren.
Das kleine Wir lag regungslos in ihren Händen –
nach ihrem suchend blätterte sie zwischen den Bänden.
Da erinnerte sie sich daran, zu reflektieren:
Als Mädchen war sie erstarrt, am dissoziieren;
überlebte, dadurch, anteiliges Bewusstsein zu isolieren.
Als Jugendliche beschwerte sie sich, war am Rebellieren;
riss aus, lenkte sich ab, während sie dabei war, ihr Leben zu riskieren.
Später entschied sie sich Psychologie zu studieren,
um Betroffenen zu helfen – sie darüber zu informieren:

Wir sollten beginnen, uns nicht für Dinge zu stigmatisieren,
die uns seit Kindheit und Jugend tief deprimieren.

Erwachsene sind verantwortlich, ihr Leben zu reflektieren
und für die Kinder eine bessere Zukunft zu modellieren.
Auf dass wir beginnen, empathisch auf psychische Krankheiten zu reagieren,
anstelle teilnahmslos von außen zu registrieren:
»Kennzeichen von Narzissmus ist unsittliches Manipulieren
Damit wir aufhören, das Leben von Minderjährigen zu ruinieren
und sie nicht an Krankheiten oder gar den Tod verlieren.

Natürlich unperfekt

natürlich unperfekt

Du bist der Gärtner deines Gartens – stutze deine Pflanzen und Blumen nicht zu hart.
Lass kritische Gedanken als schweigsame Anteile verstummen.
Lass Perfektions- und Leistungsstreben als tatenlose Anteile handlungslos.
Lass den Gärtner aus den Augen eines Kindes sehen.
Lass ihn die Pflanzen und Blumen kennenlernen – wie sie natürlich unperfekt treiben und dadurch gedeihen.

Ikigai

Es gibt genau eine Person, die dich lebenslang dafür lieben wird, dass du dein Ikigai gefunden haben wirst.

Finde sie und du findest es.
Finde es und du findest sie.

Samen

Samen

Es war einmal ein Samen,
der dem Leben Fragen stellte,
bis der Samen zum Baum wurde
und die Fragen des Lebens selbst zu beantworten begann.