Weil Liebe eben Liebe ist

So unverantwortlich es war, Liebeskummer zu bereiten,
durch des Einen Kummer, der nicht geheilt war,
so logisch war es für den Anderen, den Einen im Kummer zu begleiten
– weil Liebe eben Liebe ist.

Des Einens Herz liebte eine Liebe der Vergangenheit –
ein Teil seines Herzens war nicht für die Gegenwart bereit.
Der Schmerz über den Verlust war in ihm gespeichert,
unverarbeitet hatte der Eine den Anderen um seinen Kummer bereichert.

Der Eine tat dem Anderen weh, weil der Andere empathisch sah,
offen für den Einen – und der, reinen Herzens war.
Doch der Eine grenzte seine Gefühle ab
und lebte weit entfernt von seiner Gegenwart,
fern von sich, emotional abgekappt.
Der Eine war nicht mit sich im Reinen;
der Eine war der Eine –
entgegengesetzt des Anderen – kein Kreis in seinem Sein,
anstelle seine Zeit zum Fühlen seiner Gefühle zu nutzen, und mit ihr zu heilen.

So wie das Herz des Anderen geöffnet vor dem Einen stand,
gab der Eine seinen Kummer auf des Anderen Herzens ab –
so nahm der Andere des Einen Kummer auf, in sich,
trauerte hindurch, war enttäuscht und anfangs noch sehnsüchtig.
Doch der Andere war weise und heilte selbstverantwortlich –
emotional intelligent – allein, durch sich.
Zwar unreif vom Einen, doch schlussendlich vollkommen logisch –
weil Liebe eben Liebe ist.